Investoren finden

So gut wie jedes Startup, mit dem wir sprechen, sucht Investoren. Von den Startups, die wir kontaktieren, haben allerdings erst ca. 5% einen Investor gefunden und suchen hier intensiver. Viele Gründer sind schon lange auf der Suche, zum Teil über ein Jahr und verzweifeln. Einen Investor zu finden, kostet enorm viel Zeit und sehr viel Nerven.

Erfahrene Gründer können oftmals durch ihr Netzwerk auf eine Handvoll Investoren zugreifen und dann sind dies die falschen Kapitalgeber. Auch die Gründe zur Geldsuche sind vielfältig und mehrfach nicht sinnvoll. Für Leute aus der Startupszene gilt oft das Kredo: Mit Geld kommt der Erfolg. Doch werden oft zu früh Investoren ins Boot geholt. Wir wollten heute jedoch einmal auf die 5 häufigsten Fehler der Investorenssuche hinweisen.

1) Geld aus den falschen Gründen

Wie schon zuvor erwähnt, glauben Gründer tatsächlich, dass Geld den Erfolg bringt. Viele suchen direkt von Anfang an Geld und das nur, weil „man das ja so macht“. Auf Gründerszene und co. werden täglich Artikel rausgehauen, wer jetzt schon wieder ein paar Millionen Investment bekommen hat oder wie viel Geld wieder bei diesem und jenem Exit floss. Leider wird nie beschrieben, was für ein steiniger und harter Weg es ist, an Geld heranzukommen und dass dieser vollkommen unnötig ist. Investoren finden sich leichter, wenn ihr für euch einen Proof of Concept habt und euer Geschäftsmodell funktioniert. Bei Techies mag das etwas anders sein, wenn das Produkt Ressourcen zur Entwicklung braucht, aber auch dann gibt es Förderungen und man muss sich nicht von einem Investor übers Ohr hauen lassen, wenn man grade mal ein paar Wochen dabei ist. Achtet darauf, dass ihr Skalierbarkeit in eure KPIs bekommt und dann kann es weiter gehen. Fragt euch ernsthaft: „Benötige ich grad wirklich Geld?“

2) Die falschen Geldgeber

Nennen wir es beim Namen: Viele Investoren wissen über Gründer und ihre Unwissenheit Bescheid. Geoff Lewis hat das gut ausgeführt, hier gucken. Sie sind Geschäftsleute und logischerweise nutzen sie dieses Wissen über euch aus. Knebelverträge und falsche Equitybeteiligungen sind an der Tagesordnung bei Seedinvestments und tun überhaupt nicht not. Diese entstehen meistens aus Mangel an Optionen. Sucht breit gefächert und redet mit extrem vielen Leuten auf speziellen Events und Netzwerken. Seid euch im Klaren darüber, was der Investor wirklich mitbringen soll. Ein strategischer Partner tut den meisten im Seedbereich wesentlich besser als ein reiner Kapitalgeber. Oft ist auch ein Investor besser, der nicht der typische VC ist. Ein Family Office oder Privatinvestor ist sehr oft vielversprechender. Davon tümmeln sich z.B. welche auf AllVentures rum. Die Anmeldung hier ist ja bekanntlich kostenfrei.

3) Der falsche Ansatz

Investoren finden in einfach: „Ah ich gebe einfach mal „Investoren finden“ bei Google ein und frage ein paar Leute in meinem Netzwerk“. Böser Fehler. Investoren könnt ihr betrachten wie eure Kunden. Da fahrt ihr ja auch nicht die Schiene, einfach auf gut Glück mal ein paar zu bekommen. Ihr sucht nach den Bedürfnissen eurer Kunden, wo treiben sich eure Kunden eigentlich rum und wieso sollten sie grade zu euch kommen. Habt diese Fragen auch bei dieser Suche im Kopf.

4) Ein schwaches Konzept

Ich finde so oft Gründer, die eigentlich wirklich was auf dem Kasten haben und dann sowas von schlechte Geschäftsmodelle. Modelle, bei denen der Markt überhaupt nicht offen ist oder der Kunde niemals zahlen würde. Es gibt einen superstarken Konkurrenten, einen riesigen Konzern oder der Markt ist dermaßen überschwemmt, dass er keinen Profit mehr zulässt. Ihr solltet ein klares Konzept vorlegen können, welches Potential der Markt wirklich hat. Und das sollte nicht der Satz sein: „Wenn wir 1% Marktanteil haben, was ja sehr schlecht geschätzt ist, dann sind das 1 Mio. Euro Gewinn“. Ihr müsst wissen und begründen, welcher Anteil wirklich erreicht werden kann und mit welcher Vertriebsstruktur das erfolgen kann. Startups, die sich darauf nicht fokussieren und trotzdem Geldgeber finden, scheitern mit großer Wahrscheinlichkeit, auch wenn der Hype kurz kommt.

5) Das falsche Storytelling

Der fast wichtigste Punkt: Storytelling. Anderen Leuten sofort und einfach deutlich machen, warum ihr das tut, was ihr macht und was das genau ist. Jason Nazar hat mal gesagt: „Erzähl einem Fünftklässler deine Idee und er erzählt sie mir. Wenn ich es dann verstehe, ist es gut.“ Ihr müsst simpel und klar ausdrücken, was ihr macht, aus der Sicht der Kunden. Der durschnittliche Nutzer im Internet sieht 10 Sekunden auf eine Website und entscheidet dann, ob er bleibt. Einem Investor geht es nicht anders. Wenn eure erste Seite vom Pitch Deck oder One-Pager nicht sagt, was ihr bereitstellt, verliert er auch sofort die Lust. Er hat ja noch 100 BPs in petto von HEUTE! Erzählt eine kleine interessante Geschichte. Auch beim Storytelling und bei der Qualität hilft euch übrigens AllVentures kostenlos. Unser Team prüft täglich unsere neuen Startups und gibt Hilfestellung.