Aktuelle Anlagemöglichkeiten für Mittelständler
Warum Startups auch was gutes sind
In Zeiten der Niedrigzinsphase müssen sich Privatpersonen nach neuen Investitionsobjekten umsehen. Die allseits beliebten 10-jährigen deutschen Staatsanleihen bringen derzeit nämlich eine Negativrendite. Die Ansammlung des Vermögens am Girokonto gleicht ebenso einem „Geldverbrennen“, da die aktuell niedrige Inflationsrate immer noch höher ist als die Zinsen, die einem Anleger gutgeschrieben werden. Aus diesen Gründen ist es zu einer Notwendigkeit geworden sich als Mittelständer nach alternativen Anlagenöglichkeiten umzusehen:
Aktien
Mit einem jährlichen Handelsvolumen von 1,71 Billionen US-Dollar ist die Deutsche Börse die erste Anlaufstelle für Privatinvestoren. Allein schon aufgrund dessen, dass viele Unternehmen über Jahrzehnte hinweg regelmäßig Dividenden zahlen, sollte man in Aktien investieren. Nebst den Dividenden sind natürlich die potentiellen Kursgewinne ein Anreiz zum Investieren. Viele Mittelständler scheitern jedoch an der Aufgabe, sich für die richtigen Aktientitel zu entscheiden. Des Weiteren unterliegen Aktien einer vergleichsweiße hohen Volatilität. Wer diesen Schwankungen entgehen möchte, sollte einen Blick auf sogenannte Exchange-Traded-Funds, kurz ETFs, werfen. Ein ETF bildet einen ganzen Index, beispielsweise den DAX ab, in den man investieren kann. Die historische Rendite eines DAX-ETF liegt bei 7 Prozent jährlich. Zudem entgeht man durch das hohe Maß an Diversifikation einer hohen Volatilität. Vor allem für Mittelständer, die neu im Thema Vermögensaufbau sowie Altersvorsorge sind, lohnt sich ein ETF-Sparplan, den man mit monatlichen Einzahlungsraten bespart.
P2P Kredite
Bei Peer-To-Peer Krediten leihen Privatpersonen Geld in Form von Krediten an andere Privatpersonen. Dieses Modell hat am europäischen Markt mittlerweile ein Volumen von mehr als 350 Millionen Euro. Allein in den letzten drei Jahren wuchs die P2P-Sparte um 54 Prozent. Besonders für Mittelständler ist dieses Modell zum Vermögensaufbau interessant, da es in der Regel zweistellige Renditen verspricht und sich somit bereits ab Summen von wenigen Hundert Euro lohnt. Im Vergleich dazu lohnen sich Aktien und vergleichbare Produkte erst ab mehreren Zehntausend Euro.
Start-Ups
Ein Geheimtipp für Privatinvestoren der Mittelschicht ist ein Investment in Start-Ups. Grundsätzlich gilt folgende volkswirtschaftliche These: Auf langfristige Sicht ist Produktivitätswachstum der einzige Faktor zur Wohlstandsmehrung. Des Weiteren ist technischer Fortschritt der wichtigste Faktor für jenes Produktivitätswachstum. Die besten und oftmals auch einzigen disruptiven Innovationen in Form von technischen Fortschritt, sprich bedeutende sowie systemverändernder Innovationen, stammen von Start-Ups. Start-Ups haben durch ihren agilen Führungsstil den Vorteil gegenüber Großkonzernen, dass sie schnell Entscheidungen treffen und innovative Ideen auf den Markt bringen können. Ebenso schaffen Kooperationen möglichst effiziente und effektive Wege zu neuen Innovationen. Die Renditen hierbei können bei erfolgreichen Start-Ups einige Tausend Prozent betragen. Beispiele wie Facebook oder Apple zeigen, dass Anteile an Start-Ups zu einem späteren Zeitpunkt von enormen Wert sein können. Allein das Segment des Pre-Seed Crowdfunding, also das Investieren in Start-Ups in der frühen Unternehmenshistorie gegen einen Anteil am Eigenkapital, hatte 2015 in Europa ein kummuliertes Volumen von 160 Millionen Euro, bei jährlichen Wachstumsraten von mehr als 80 Prozent.